13.10.2021 Sich gemeinsam auf den Weg machen, Verbindendes unterschiedlicher Religionen erkennen, aber auch Unterschiede herausfinden, das können Wandernde jetzt auf dem neuen interreligiösen Friedensweg zwischen Willingen und Schwalefeld. Am vergangenen Sonntag wurde der Weg mit Vertreterinnen und Vertretern von Christentum, Judentum, Bahaitum und dem Islam eingeweiht.
Entstanden ist die Idee des interreligiösen Wanderweges aus der Zusammenarbeit der Schwalefelder Pfarrerin Katrin Schröter und der Projektgruppe „Weiße Taube“ aus Korbach. Katrin Schröter, Pfarrerin an der Schwalefelder Pilgerkirche, betreut ohnehin seit geraumer Zeit den 17,5 Kilometer langen Upländer Besinnungsweg, der, wie auch das neue Teilstück in enger Abstimmung und mit großer Unterstützung der Gemeinde Willingen eingerichtet wurde. So ließ es sich Bürgermeister Thomas Trachte auch nicht nehmen, bei goldenem Oktoberwetter zur Eröffnung des Weges, mitzuwandern.
Insgesamt sieben Stationen sind entlang der Strecke entstanden, bestückt mit verschiedenen Infotafeln mit Friedenstexten, die die Gemeinsamkeiten von Christentum, Judentum, dem Islam und dem Bahaitum herausstellen und Brücken bauen. Heißt es beispielsweise im Judentum “Siehe, wie wunderbar und schön es ist, Brüder und Schwester wohnen miteinander einig“, beschreibt es der Islam: „Aus Euch soll eine Gemeinschaft von Gläubigen entstehen, die zum Guten aufrufen, das Rechte gebieten, und das Verwerfliche verbieten. Das sind die, denen es wohl ergeht“. Erklärt ist auf dieser Tafel ebenfalls die Bedeutung des traditionellen muslimische Friedensgrußes „Salam alaikum“ .
Muhammet Balkan (Muslim), Dr. med. Bernardo Fritzsche (Bahai), Wolfgang Gärtner, Dr. med. Siebo Siuts (beide Christen) und Armando A. Simon-Thielen (Jude) informierten an den entsprechenden Tafeln über ihre Religionen, es wurde gesungen und gebetet. Musikalisch unterstützt wurden die Wandernden von dem Willinger Pfarrer Christian Röhling an der Geige und dem Eimelroder Pfarrer, Kai Uwe Schröter, am Akkordeon.
Bei dem gemeinsamen Kaffeetrinken der Wandergruppe in der Schwalefelder Pilgerkirche, bei dem regen Austausch aller Beteiligten, zeigte sich einmal mehr, dass, so unterschiedlich die Religionen auf den ersten Blick vielleicht sein mögen, doch viel Verbindendes besteht: nicht zuletzt das friedliche und respektvolle Miteinander – und gerade das hat die bunte Wandergruppe auf dem Weg zwischen Willingen und Schwalefeld erfahren können.
Informationen zum Weg finden Sie hier: https://www.kirche-willingen.de/pilgerweg